Was ist CBD – Alles Wissenswerte über Cannabidiol

Woher kommen nur auf einmal all diese CBD – Produkte? Was genau ist Cannabidiol überhaupt und ist es wirklich so vielversprechend gegen eine Vielzahl von Beschwerden als Wunderwirkstoff einsetzbar? Ist es vielleicht sogar illegal und macht high? In folgendem Artikel haben wir die wichtigsten Informationen zum Thema CBD für dich zusammengefasst.

CBD steht für Cannabidiol und ist eines der über 100 Cannabinoide der Cannabispflanze. Es ist ein komplett natürlicher Wirkstoff, der schon seit tausenden von Jahren in der Naturheilkunde verwendet wird. Es wirkt, im Gegensatz zu seinem Bruder THC, nicht psychoaktiv und ist demnach auch legal. Bekannt wurde es durch seine entzündungshemmende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung, die quasi von den USA, wo ein regelrechter CBD – Hype zu verzeichnen ist, zu uns nach Europa herübergeschwappt ist.

Herkunft und Geschichte

Ursprünglich stammt die Cannabis-, oder auch Hanfpflanze genannt, aus Zentralasien. Dort wurde sie bereits 2800 vor Christus als Nutzpflanze kultiviert. Für die Herstellung von Papier oder später auch für die Segelschifffahrt war sie von großer Bedeutung. Über das Mittelmeer kam sie nach Europa, um sich auch hier weiterzuverbreiten.

Herstellung von CBD

Um CBD aus der Cannabis Pflanze zu extrahieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wobei es auch darauf ankommt, welches Produkt man letztlich mit CBD erhalten möchte. Bei der Herstellung von CBD – Ölen wird beispielsweise eine andere Methode angewandt als zur Herstellung von CBD – Sprays oder Ähnlichem. Wichtig für jegliches CBD – Produkt ist die Frische der Pflanze und die schonende Verarbeitung. Auf dem Markt gibt es hohe qualitative Unterschiede, jedoch auch sehr reine Produkte zu kaufen. Deshalb sollte man beim Kauf immer auf das Etikett achten. Hier können zertifizierte Produkte von seriösen Herstellern erkannt werden. Später mehr dazu. Allerdings kann ein gutes CBD – Produkt, unter genauer Anleitung, auch zu Hause hergestellt werden.

Ist Hanf das gleiche wie CBD?

Hanf sollte nie mit Marihuana verwechselt werden. Leider kommt es an diesem Punkt immer wieder zu Missverständnissen.

Um von vorne zu beginnen: Die Mutterpflanze heißt Cannabis Sativa und lässt sich in zwei Hauptstämme unterteilen. Bei dem einen handelt es sich um Marihuana, beim anderen um Hanf bzw. Nutzhanf. Wobei man sagen muss, dass beide Stämme völlig unterschiedliche Verhältnisse von CBD und THC aufweisen.

Marihuana ist der Teil der Pflanze aus dem THC oder auch medizinisches Cannabis gewonnen wird. Ein kleiner Teil CBD ist auch hier enthalten. Nutzhanf hingegen ist der Teil, in dem äußerst wenig THC enthalten (weniger als 0,3%) ist, jedoch großteils aus CBD besteht.

Ein weiterer Punkt, der für Verwirrung sorgt, ist das Hanföl. Das ist nämlich ebenso nicht mit CBD – Öl zu verwechseln. Hanföl wird aus den Samen der Cannabispflanze hergestellt und enthält so gut wie gar kein CBD oder THC. Dafür ist es aber ein äußerst gesundheitsförderndes Nahrungsmittel, da es viele gesunde Fette wie Omega – 3 und Omega – 5 beinhaltet und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften für die Haut hat.

Kann ich von CBD “high” werden?

Nein! Cannabidiol wirkt nicht psychoaktiv und macht demnach auch nicht high. Experten beschreiben, dass sich die Wirkung von CBD überhaupt nicht negativ auf die Psyche von Nutzern auswirkt. Diese Reaktion wird eher THC oder anderen Cannabinoiden der Hanfpflanze zugeordnet. CBD wird sogar gegen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzuständen eingesetzt.

Die US – Amerikanische Ärztin und Cannabis – Expertin Dr. Junella Chin beschreibt: “Der Konsum von CBD wird einen nicht beflügeln oder psychisch anstacheln. Dieses ‚High‘ kommt beim CBD nicht vor” (https://cbd360.de/wissenswertes/was-ist-cbd/ vom 23.05.2020)

CBD-Öl

Anwendungen und Wirkung von CBD

CBD kann aufgrund seiner schmerzlindernden, entzündungshemmenden und beruhigenden Wirkung gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingenommen werden.

Folgend haben wir die wichtigsten Bereiche für dich zusammengefasst:

Schmerzen

Bei Schmerzen kommt es auf die Art der Beschwerden an. Nicht jeder Schmerz springt gleich auf eine CBD – Behandlung an. Experten sprechen davon, dass CBD gegen Schmerzen des Bewegungsapparates als auch gegen Schmerzen der Nervenbahnen eingesetzt werden könne. Es komme jedoch auch auf den jeweiligen Einzelfall an, ob eine Therapie anspricht oder nicht.

Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2009, welche 18 unterschiedliche Studien im Bereich CBD und Schmerztherapie beinhaltete, kam zu dem Ergebnis, dass in 71% der Fälle CBD zu einer Verbesserung der Schmerzen führte.

Angstzustände

CBD hat eine beruhigende Wirkung auf den menschlichen Organismus und teilt ihm mit, dass er sich an einem sicheren Ort befindet. Deshalb wird es ebenso gegen Angstzustände eingesetzt. Experten berichten diesbezüglich, dass sich bei der Einnahme von CBD der flight or fight – Effekt (die Kampf- oder Flucht – Reaktion) vermindert oder sogar gänzlich ausbleibt und der Körper so zur Ruhe kommen könne.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie diesbezüglich zeigt eine 80%ige Verbesserung bei Patienten bezüglich ihrer Angststörung. Auch der Schlaf der Probanden hatte sich verbessert.

Schlaflosigkeit

Gesunder Schlaf ist nämlich essentiell, um ausgeruht in den Tag zu starten und den Körper bei Beschwerden gegebenenfalls auch zu heilen. Nutzer berichten von einer beruhigenden und entspannenden Wirkung und von einem besseren, ruhigeren Schlaf unter der Einnahme von CBD und das auf ganz natürlicher Basis.

Oben genannte Studie untersuchte neben Angstzuständen auch das Schlafverhalten der Probanden unter der Einnahme von CBD. Das Ergebnis spricht für sich: Zwei Drittel der Teilnehmer berichteten über eine signifikante Verbesserung ihrer Schlafqualität.

Experten setzen noch obendrauf, dass CBD helfen könne, sich während des Tages weniger schlapp und müde zu fühlen. CBD sei ein innovativer, natürlicher Muntermacher.

Schlaflosigkeit

Rauchentwöhnung

Eine Studie aus dem Jahr 2016 des University College London verglich das Verhalten von Rauchern miteinander. Die Probanden wurden hierfür in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine erhielt weiterhin ganz normale Zigaretten, die andere mit CBD angereicherte Zigaretten. Die zuletzt genannte Gruppe rauchte während des Experiments 40% weniger Zigaretten als die erstgenannte Gruppe mit den normalen. Vielleicht ein erster Schritt zur Rauchentwöhnung.

Zigarette

Krebs

Krebs ist eine schwerwiegende Erkrankung. CBD kann definitiv Symptome ,die bei einer Chemo- oder anderen Therapiemethode auftreten können lindern, jedoch sind die Forschungen aktuell noch zu vage, um sagen zu können, dass CBD Krebs heilen könne. Bei Tieren oder im Reagenzglas wurden bereits menschliche Krebszellen mit CBD erfolgreich bekämpft, darüber hinaus allerdings noch nicht.

Eine Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte 177 Krebspatienten, bei denen herkömmliche Schmerzmittel nicht halfen, die jedoch unter starken Nebenwirkungen wie ständiger Übelkeit und Erbrechen litten. Mit einer Mischung aus CBD und THC wurden die Schmerzen der Probanden deutlich gelindert. Die Forscher gaben im Nachhinein an, dass CBD helfen könne, Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium von ihren Schmerzen zu befreien.

Eine andere kleine Studie aus 2006 bestätigte die gleichen Ergebnisse mit einer Mischung aus CBD und THC.

Hautkrankheiten wie Akne

Bei einem völlig anderen Anwendungsbereich handelt es sich um Hautbeschwerden und Hautunreinheiten. Akne kann z. B. durch Entzündungen oder eine Überproduktion von Talg entstehen. CBD kann dem durch die entzündungshemmende Komponente entgegenwirken.

Eine Studie aus dem Jahr 2014 beschäftigte sich damit und fand heraus, dass CBD tatsächlich Talgdrüsen davon abhalten kann, überschüssigen Talg zu produzieren. Darüber hinaus trug CBD dazu bei, entzündungsfördernde Zytokine zu reduzieren. So können Hauterkrankungen gar nicht erst entstehen. Die gleichen Forscher bestätigten 2016, dass CBD eine äußerst positive Wirkung auf trockene Haut und Akne hat.

Bei folgenden Beschwerden kann ebenso CBD zur Linderung eingenommen werden:

  • Stress, Überbelastung, Nervosität
  • Diabetes
  • Multiple Sklerose
  • Morbus Crohn und Fibromyalgie
  • Asthma und andere Allergien
  • Alzheimer und Demenz
  • Arthrose
  • Epilepsie
  • Fettleibigkeit und Übergewicht
  • Hepatitis
  • Nervenkrankheiten
  • Rheuma
  • Sepsis
  • Suchterkrankungen

Was gibt es denn für CBD – Produkte und wie nehme ich sie ein?

Mittlerweile gibt es eine ganze Palette von CBD – Produkten auf dem Markt. Von Ölen und Tinkturen über Sprays oder Liquid für die E – Zigarette bis hin zu Hundeleckerlis. Es gibt allerdings Produkte mit verschiedenen Konzentrationen von CBD, die sich in Stärke und Wirkung unterscheiden. Weitere Produkte gestalten sich wie folgt:

  • CBD Kapseln
  • CBD Tee
  • CBD Cremes
  • CBD Salben
  • CBD Blüten
  • CBD Kristalle
  • CBD Getränke
  • CBD Wachs

Ingestion

Als erste Möglichkeit kann CBD in Form eines Öls ganz einfach durch den Mund eingenommen werden. Hierbei werden ein paar Tropfen in den offenen Mund geträufelt. Beim Schlucken verbreitet sich das CBD – Öl dann über den Verdauungstrakt. Nach der Leber landet es im Blutkreislauf und entfaltet dann langsam seine Wirkung.

CBD-Drops

Sublingual ( unter der Zunge )

Bei der sublingualen Einnahme werden ein paar Tropfen des CBD – Produkts unter der Zunge behalten, bevor es geschluckt wird. Hierbei wird das CBD durch die Schleimhäute aufgenommen und gelangt somit schneller ins Blut.

Inhalieren ( über die Lunge )

CBD kann ebenso inhaliert werden. Hierbei kann es geraucht oder mit einem Vaporizer gedampft werden. Durch diese Methode gelangt das CBD sehr schnell in die Blutbahn und zeigt nach wenigen Minuten Wirkung.

Topisch ( über die Haut )

Bei der topischen Variante kommen CBD – Cremes oder CBD – Salben zum Einsatz, die auf die Hautoberfläche aufgetragen werden. Über Rezeptoren, die sich auf der Haut befinden, wird das CBD dann aufgenommen. Während die oben genannten Methoden das CBD im gesamten Körper verteilen, dient die topische Methode dazu, CBD an gezielten Stellen zum Einsatz zu bringen, sodass Hautprobleme oder Schmerzen und Entzündungen der Haut eingedämmt werden.

Sprays

CBD lässt sich ebenso in Form eines Nasen- oder Mundsprays einnehmen und gerät somit, ebenso wie die sublinguale Methode, direkt über die Schleimhäute in den Blutkreislauf.

Dosierung bei der Einnahme

Eine Dosierungsempfehlung zu geben gestaltet sich schwierig, da es die Produkte mit unterschiedlichen Konzentrationen von CBD gibt und eine Einnahme immer auch von der Intensität der Beschwerden und der Körpermasse abhängig ist.

Hinzu ist jeder Mensch und jedes Krankheitsbild individuell. Solltest du dich für eine Behandlung mit CBD entscheiden, solltest du vorher mit deinem Arzt oder einem CBD – Experten sprechen.

Größeres Wohlbefinden dank CBD

Der menschliche Organismus verfügt über ein Endocannabinoid – System. Dies ist Teil unseres Nervensystems und dafür zuständig, unseren Körper allgemein in Balance zu halten. Es kümmert sich darum, dass Stressfaktoren nicht allzu negativ in unsere Umwelt und unser Wohlbefinden eingreifen. Tun sie dies doch, kann sich das durch gesundheitliche Beschwerden bemerkbar machen. CBD dockt dann an den Rezeptoren des  Endocannabinoid – Systems an und hilft zu regulieren. CBD wirkt quasi als Botenstoff und versorgt das Endocannabinoid – System mit den richtigen Signalen.

Nutzer berichten beispielsweise nach der Einnahme von CBD bei Angstgefühlen, von einem beruhigenden, entspannten Empfinden. Andere können sich durch die Einnahme besser konzentrieren und somit entspannter arbeiten.

Gibt es auch Nebenwirkungen?

Schwere Nebenwirkungen sind durch die Einnahme von CBD nicht bekannt, jedoch sollten Personen, die zusätzlich andere Medikamente einnehmen, vorab mit ihrem Arzt sprechen. Die WHO stuft CBD als unbedenklich ein.

Folgende leichte Nebenwirkungen sind bekannt:

  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit oder Müdigkeit
  • Eine Ab- oder Zunahme des Appetits
  • Verdauungsstörungen
  • Mundtrockenheit
  • Niedriger Blutdruck
  • Schwindel

Es empfiehlt sich CBD langsam einzudosieren, sollte nicht gleich eine Wirkung zu spüren sein.

Wie sieht die Rechtslage aus?

Im Gegensatz zu THC ist CBD aktuell legal, frei verkäuflich und nicht apotheken- oder verschreibungspflichtig. Reine, hochwertige CBD – Produkte, denen kein THC beigemengt ist, sollten unbedenklich sein. Hochwertige (Bio-) Produkte sind zertifiziert und weisen dies auch auf dem Etikett aus.

Darauf solltest du beim Kauf achten

Da der Markt mittlerweile von CBD – Produkten überschwemmt wird, sollten beim Kauf folgende Dinge beachtet werden:

  • Achte auf ein professionelles Etikett, welches genaue Angaben zum Hersteller, Inhalt und ggf. Warnhinweisen macht. Manchmal kannst du sogar auf dem Etikett sehen, ob ein Produkt getestet wurde oder nicht.
  • Dosierhinweise sollten gut erkennbar und verständlich sein. Außerdem sollte man leicht erkennen können, ob weitere Cannabinoide enthalten sind.
  • Von Produkten mit fragwürdigen Angaben wie Heilungsversprechen etc. solltest du die Finger lassen. Diese Aussagen sind verboten zu machen und werden ebenso nicht von der Forschung unterstützt.
  • Ein CBD – Produkt von einem seriösen Hersteller hat immer eine Identifikationsnummer bzw. Chargennummer. Produkte ohne diese Nummern sollten ebenfalls nicht gekauft werden.
  • Gute (Bio-) Produkte weisen sich immer im Rahmen des Etiketts aus und sind in der Regel nicht überteuert, unterdosiert oder unrein.
  • Achte immer auf die Inhaltsstoffe. Sollte dir dabei etwas komisch vorkommen, recherchiere es vor deinem Kauf.

Noch weitere Fragen zum CBD

Ist CBD gefährlich?

Die WHO stuft CBD als unbedenklich ein, da es nicht psychoaktiv wirkt und rein pflanzlich ist.

Wo ist CBD drin?

CBD ist ein Cannabinoid der Cannabis Pflanze und kommt aus dem (Nutz-) Hanf. Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl von CBD – Produkten wie Öl, Tabletten, Kapseln, Tee, Cremes, Salben, Liquid uvm.

Kann ich abhängig werden?

Die WHO hat ebenso festgestellt, dass der Konsum von CBD sicher ist und nicht abhängig macht. Selbst bei größeren Mengen kommt es zu keinen schweren Nebenwirkungen, höchstens leichten, die kurze Zeit später wieder verschwinden.

Wie lange dauert es, bis CBD wirkt?

CBD – Cremes oder Salben wirken auf der Haut in etwa innerhalb einer viertel Stunde. Bei CBD, welches eingenommen wird, kann die Wirkung innerhalb 20 Minuten bis zwei Stunden eintreten. Das kommt immer auf die Konzentration des Produkts und auch auf die Körpermasse ein.

Kann ich CBD überdosieren?

Eine Überdosierung wie bei berauschenden Substanzen, die unter das BtMG fallen, kann bei CBD nicht eintreten. Selbst wenn mehr eingenommen wird, als eine Dosierungsempfehlung angibt, kann es höchstens zu leichten Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit oder Schläfrigkeit kommen.

Kann ich CBD auch bei Tieren anwenden, wie ist es bei Kindern?

Da Hunde und Katzen ebenso über ein Endocannabinoid – System verfügen, ist anzunehmen, dass es bei ihnen auch entzündungshemmend, schmerzlindernd und beruhigend wirkt.

Die Wirkung von CBD bei Kindern ist noch recht unerforscht, deshalb sollte der Einsatz von CBD vorher mit einem Arzt besprochen werden.

Das Fazit: Der CBD – Boom kommt nicht von ungefähr

Die positive Wirkung von CBD im Bereich Depressionen, Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Beruhigung wurde durch mehrere Studien belegt. Selbst bei der Krebstherapie kann CBD unterstützend wirken. Trotzdem muss die Forschung in diesem Bereich weiter gehen und unterstützt werden, sodass die Cannabispflanze mit ihrer vielseitigen Wirkung voll ausgeschöpft werden kann.