Was ist CBG?

Cannabigerol (CBG) – Die neue Hoffnung?

 
CBD und Hanfblätter

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind in aller Munde. Doch kennen sie schon das Cannabinoid namens Cannabigerol (CBG)? Dieser Stoff ist ebenso in vielen Hanfsorten vorhanden und besonders interessant für Gesundheit und Wohlbefinden. Der folgende Artikel erklärt die wichtigsten Wirkungen und Unterschiede zu anderen Cannabinoiden.

Was ist eigentlich CBG?

Bei Cannabigerol (CBG) handelt es sich ähnlich dem bekannteren CBD um ein nicht-psychoaktives Cannabonoid, das in verschiedenen Cannabis-Arten vorkommt. Es wurde in den 1960er Jahren entdeckt, israelische Wissenschaftler waren die ersten.

In manchen Sorten ist die Konzentration von CBG mit weniger als 1 Prozent extrem niedrig. Doch die Bedeutung von diesem Cannabinoid ist umso enormer: Ohne Cannabigerol könnte die Pflanze andere entscheidenden Komponenten wie THC und CBD nicht mehr synthetisieren – was Forscher im Jahr 1975 entdeckten.

Vorkommen und Herstellung von CBG

CBG kann nur aus jungen und unausgereiften Hanfpflanzen gewonnen werden. Die höchste Konzentration findet sich gegenüber anderen Sorten in “Cannabis indica”.  CBG ist ein Phytocannabinoiden – phyto = griechisch für Pflanze.

Unterschied zwischen CBG und CBD

Beide Substanzen sind Cannabinoide, die in Cannabis vorkommen und denen  gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Jedoch sind es zwei unterschiedliche Verbindungen. CBG ist sozusagen der Vorläufer für CBD – aus Cannabigerol entwickelt sich unter Sonnenlicht Wärme sowie beim Trocknungsprozess Cannabidiol. In ihren Eigenschaften ähneln sich die Cannabinoide jedoch. Beide sind:

  • nicht psychoaktiv
  • aktivieren den CB1-Rezeptor
  • wirken dem berauschenden THC entgegen

 

Unterschiede finden sich jedoch in weiteren Wirkungen. CBG hat verstärkt positive Effekte auf problematische Haut, Augenkrankheiten, Stimmung und Schlafproblemen. CBD kann vor allem mit positiven Effekten bei der Schmerzlinderung oder Problemen mit Darm und Verdauung.

Welche Wirkungen besitzt CBG?

Das Cannabinoid Cannabigerol wirkt wie andere Botenstoffe an den CB-Rezeptoren im Endocannabinoid-System. Dieses System ist Teil des Nervensystems und für zahlreiche Funktionen wie unter anderem Schlaf, Empfinden, Schmerzen und das Immunsystem wichtig. Werden Rezeptoren stimuliert, werden Reaktionen in Zellen ausgelöst. Vor allem bei folgenden Beschwerden und Krankheiten kann CBG positive Effekte haben:

  • Entzündungen und oxidativen Stress
  • Neuroprotektion bei verschiedenen Krankheiten
  • grünen Star
  • Darmkrebs
  • Appetitlosigkeit

CBG gegen Entzündungen und oxidativen Stress

Im Jahr 2018 veröffentlichen italienische Forscher, dass CBG positive Wirkung bei Entzündungen und oxidativen Stress haben kann – eine Kombination, die bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson sowie Multipler Sklerose besonders wichtig ist. Die neuroprotektive Wirkung kann bei diesen Krankheiten vor dem Verlust von neuronalen Zellen schützen.

Die neuroprotektive Wirkung

Das Phytocannabinoid Cannabigerol kann aufgrund seiner neuroprotektiven Wirkung auch bei der Huntington-Krankheit hilfreich sein. In einer spanischen Studie wurde nachgewiesen, dass CBG extrem aktiv als Neuroprotektivum ist, was unter anderem auch motorische Mängel wieder verbessern kann. Auch bei Morbus Parkinson und Multiple Sklerose kann diese Wirkung wichtig sein.

CBG gegen den Grünen Star

Bei der Augenkrankheit Grüner Star (Glaukom) haben Wissenschaftler positive Eigenschaften der Cannabigerolsäure (CBGA) zunutze gemacht. Augentropfen konnten jedoch noch nicht entwickelt werden, da sich Cannabinoide nur schwer in Wasser lösen lassen. Jedoch ist ein Hydrogel vielversprechend, das bei Tierversuchen eine schnelle Wirkstoffaufnahme bis in den hinteren Augenteil und die Hornhaut brachte.

Augenuntersuchung

Positiv gegen Darmkrebs

Bei Untersuchungen von israelischen und italienischen Wissenschaftlern hat sich herausgestellt, dass vor allem CBG positiv bei Darmkrebs wirken kann: Ein Zellstillstand der Darmkrebszellen und ein apoptotischer Zelltod ist möglich. Damit wird das Zellwachstum der Darmkrebszellen reduziert.

CBG regt den Appetit an

Auch eine anregende Wirkung auf den Appetit wurde von Forschern beobachtet. Damit hat CBG bei Kachexie und anderen Essstörungen sowie bei der Regulierung des Körpergewichts enormes Potenzial.

Die richtige Anwendung von CBG

Cannabigerol wird auf dem Markt derzeit vor allem als Öl angeboten. Eine Anwendung ist die Gabe der Tropfen im Mund unter die Zunge. Aber vor allem bei Hautproblemen kann es auch speziell auf die betroffenen Stellen gegeben werden.

CBG

Dosierung von CBG Öl

Je nach Produkt kann die richtige Dosierung unterschiedlich ausfallen. So gibt es Öle, bei denen das Hanfsamenöl mit reinen CBG-Kristallen vermischt wird. Aber auch Vollspektrum-Öle sind auf dem Markt. Experten raten, die Packungsbeilage zu beachten und mit einer kleinen Dosis zu beginnen, die anschließend immer mehr gesteigert werden kann.

Lagerung von CBG Öl

Öle mit Cannabigerol sollten dunkel und kühl gelagert werden. Wichtig ist auch, dass die Flasche gut geschlossen ist, um eine Oxidierung des Öls zu verhindern. Trägeröle haben zudem ein Haltbarkeitsdatum, das vom Hersteller angegeben wird und unbedingt beachtet werden sollte.

Eventuelle Nebenwirkungen

Dem Cannabinoid CBG werden generell kaum Nebenwirkung zugeschrieben. Jedoch kann eine zu hohe Dosierung zu unschönen Begleiterscheinungen führen. Das können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein.

Noch weitere Fragen zu CBG

Was ist CBG Öl?

Dahinter verbergen sich Öle, die unter anderem eine effektive Konzentration von Cannabigerol aufweisen. Sie werden entweder durch die Vermischung von Trägerölen (zum Beispiel Hanfsamenöl) mit reinen CBG-Kristallen hergestellt oder aber auch als Vollspektrum-Öle angeboten, die weitere Substanzen beinhalten.

Wie viele Cannabinoide gibt es?

Es gibt zahlreiche verschiedene Cannabinoide – in Hanfpflanzen sind über 100 unterschiedliche Stoffe bekannt.

Was ist besser CBD oder CBG?

Besser ist das falsche Wort. Die Wirkung beider Substanzen ähneln sich zwar, aber Cannabigerol kann gezielt bei Augen- und Hautbeschwerden eingesetzt werden, während CBD Öl vor allem bei der Schmerzlinderung gute Erfolge zeigt.

Das Fazit : CBG – Ein Cannabinoid mit Potenzial

Es gibt noch mehr als CBD oder THC: Auch wenn sein Vorkommen niedrig konzentriert in Cannabis ist, sollte Cannabigerol nicht unterschätzt werden. Denn CBG hat viele positive Wirkungen, die in bisherigen Studien bereits belegt werden konnten. Eine spezifische Behandlung mit CBG-Produkten ist bei Hautproblemen, Augenkrankheiten oder sogar bei Darmkrebs sinnvoll.