CBD und THC

THC und CBD – So können Sie diese unterscheiden

 
Formel THC

Da sich immer mehr Menschen für die therapeutischen Potentiale der Phyto Cannabinoide der Cannabispflanze interessieren, kommt auch immer häufiger die Frage auf, was den Unterschied zwischen den beiden Cannabinoiden THC und CBD ausmacht. 

Im folgenden Artikel gehen wir den beiden Cannabinoiden auf den Grund, zeigen die Unterschiede zwischen THC und CBD auf und bringen Licht in die dunkelsten Ecken der hochwirksamen Stoffe. 

Was genau ist THC?

THC ist als eines von 113 Cannabinoiden der Cannabispflanze der Psychoaktive Hauptwirkstoff der Hanfpflanze. Bei Delta-9-Tetrahydrocannabinol = THC handelt es sich um den am meist erforschten und weltweit bekanntesten Stoff von Cannabis. 

THC interagiert genau wie CBD mit den CB-Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoidsystem, kurz ECS. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopamin (überwiegend erregender Botenstoff=Neurotransmitter, der auch Glücksgefühle vermittelt). 

THC wirkt psychoaktiv, was nichts anderes bedeutet, als dass es einen kräftigen Rausch verursacht der meist nach 10 – 30 Minuten nach dem Konsum einsetzt und bis zu 2 Stunden anhalten kann. Außerdem entwickelt unser Körper gegenüber THC eine Toleranz, so dass es ein großes Suchtpotential enthält.

Im Gegensatz zu CBD kommt es beim Gebrauch von THC zum Beispiel beim Kiffen von Marihuana zu Nebenwirkungen wie Angst oder Paranoia oder aber gänzlicher Unbeweglichkeit in Verbindung mit starken Schweißausbrüchen und Übelkeit. 

Dennoch kann die pharmakologische Bedeutung von THC nicht unter den Tisch gekehrt werden. In Deutschland ist es aus diesem Grund auch in Form von Cannabisblüten mit einem hohen THC Gehalt oder in anderer Arzneiform in Apotheken erhältlich, vorausgesetzt es wurde vom Arzt verschrieben und der Krankenkasse genehmigt. 

THC wird also sehr oft in Form von Marihuana geraucht, kann aber auch in Tinkturen und als Beigabe von Lebensmitteln wie Cookies konsumiert werden. 

CBD

Was genau ist CBD?

Genau wie THC ist auch Cannabidiol oder kurz CBD eine chemisch organische Substanz der Cannabispflanze und kommt ebenso wie THC vorwiegend in den Blütenständen der weiblichen Cannabispflanze vor. Es ist das am zweithäufigsten vorkommende Cannabinoid.

CBD ist nicht psychoaktiv. Daher darf es auch in Deutschland legal konsumiert und verkauft werden. Allerdings besitzt es genau wie THC ein ausgesprochen hohes therapeutisches Potential. Da es jedoch auf andere Art und Weise mit den Rezeptoren des ECS interagiert, hat es auch teilweise andere Effekte auf den Körper als THC.

CBD wird mithilfe eines Extraktionsverfahren gewonnen und in verschiedenen Produkten wie CBD Ölen, CBD Kapseln, Liquids und CBD Pasten weiterverarbeitet und konsumiert. 

Aus diesen Dingen sind THC und CBD zusammengesetzt

CBD und THC  weisen dieselbe chemische Struktur auf und bestehen aus: 

  • 30 Wasserstoffatomen
  • 21 Kohlenstoffatomen
  • 2 Sauerstoffatomen

Auf den ersten Blick gleichen sie fast eineiigen Zwillingen. Dagegen spricht nur die unterschiedliche Anordnung eines einzigen Atoms (siehe Bild unten) im Aufbau der beiden Substanzen. Diese unterschiedliche Molekülstruktur führt zu unterschiedlichen Interaktionen mit dem ECS (Endocannabinoid System im menschlichen Körper). 

Hanfblätter

Anwendungsgebiete von THC und CBD

Gemein ist beiden Substanzen, dass sie im Körper über die CB-Rezeptoren mit dem ECS interagieren und Prozesse im Körper auslösen, welche sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken

Gemeinsame Wirkung von THC und CBD am Körper

Sowohl CBD als auch THC haben beide einen großen therapeutisch Nutzen und werden oftmals bei denselben oder ähnlichen Beschwerdebildern eingesetzt. 

Außerdem zeigt sich bei den Cannabinoiden wie bei anderen Naturstoffen auch, dass sie ihre Wirkung am besten im gemeinsamen Zusammenspiel entfalten. Wissenschaftler sprechen hier von dem sogenannten “Entourage-Effekt”. Das bedeutet, wenn CBD und THC gemeinsam mit anderen Substanzen aufgenommen werden, die der natürlichen Umgebung der Ursprungspflanze Cannabis entsprechen, also Cannabinoide, Terpene und Flavonoide (Substanzen, welche alle im Blütenharz der Cannabis Blütenstände vorkommen), ergeben sich eine höhere Bioverfügbarkeit und weitere positive Effekte der Substanzen. Es ist schon länger bekannt, dass viele dieser Substanzen miteinander agieren und sich daraus weitere synergetische Effekte ergeben. Diese Effekte zeigen sich bei der Anwendung sogenannter Vollspektrum Öle, in denen neben Cannabinoiden eben auch viele andere Substanzen der Cannabis Pflanze enthalten sind – das volle Spektrum eben.

Auch wenn die gesamten Wirkungen aller in der Cannabis Pflanze vorkommenden Substanzen noch kaum erforscht sind, ist das Vorhandensein des Entourage-Effekts bewiesen. Daher werden im Arzneimittelbereich auch gerne CBD und THC-haltige Extrakte verwendet. 

Forscher sind inzwischen davon überzeugt, dass der Anwendungsbereich für eine Kombination beider Substanzen noch breiter ist, als bei Produkten mit nur einer der beiden Cannabinoide. 

Cannabis

Unterscheidende Wirkungen von THC und CBD

Ein gravierender Unterschied zwischen THC und CBD liegt darin, dass THC high macht und CBD nicht. THC ist in hohem Grade psychoaktive wohingegen CBD nicht oder nur in verschwindend geringem Maße psychoaktiv wirkt. 

Ein weiterer Unterschied zwischen THC und CBD ist, dass beide mit unterschiedlichen Rezeptoren des ECS interagieren. Daher besitzen CBD und THC tatsächlich auch verschiedene Anwendungsschwerpunkte.

Die unterschiedlichen Anwendungsgebiete

Durch die bereits beschriebene Besetzung unterschiedlicher Rezeptoren haben Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol tatsächlich verschiedene Behandlungsschwerpunkte. THC wird schwerpunktmäßig bei Autoimmunerkrankungen und spastischen Lähmungen eingesetzt, wobei Cannabidiol bei Depressionen und oder Epilepsie Anwendung findet. (Siehe Tabelle)

Ein Vergleich sieht so aus:

THC & CBDTHCCBD
Schmerzzustände und psychische Leiden
Übelkeit und Erbrechen
Depressionen
Epilepsie und andere Krampf-Erkrankungen
spastische Lähmungen und Bewegungsstörungen
Schlafstörungen
Entzündungen
Autoimmunerkrankungen
 
 
psychiatrische Symptome
 
 
Entzug bei Substanzabhängigkeit
 
 
Glaukom
 

Die medizinischen Vorteile von THC und CBD

Beide Cannabinoide haben gemeinsame medizinische Vorteile, welche in verschiedenen Studien nachgewiesen wurden.Dennoch gibt es gravierende Unterschiede zwischen der Wirkung und der daraus hervorgehenden Anwendung.

So erlangte CBD zum Beispiel als Berühmtheit durch die Behandlung einer besonders seltenen und kräftezehrenden Form der Epilepsie, auch Dravet-Syndrom genannt. CBD ist der einzige Wirkstoff, der bei der Behandlung Erfolge aufweisen konnte, während alle anderen bislang zugelassenen BehandlungsmethodeN keine Wirkung zeigten. Mittlerweile wird CBD vorwiegend bei Schmerzen, Entzündungen, Übelkeit, Migräne, Angststörungen und Depressionen eingesetzt. Es wird außerdem vermutet, dass CBD das Wachstum von Krebszellen unterbinden kann und zur Linderung von Beschwerden beiträgt, Die während einer Chemotherapie auftreten. 

THC hat sich besonders wirksam gezeigt bei Behandlungen von Schlafstörungen, Appetitverlust und Übelkeit. Außerdem setzt man es bei der Behandlung von Glaukomerkrankungen (Grüner Star), Muskelspastiken und starken Schmerzen ein. 

Während THC vor allem wegen seiner geistesverändernden euphorischen Wirkungen bekannt ist, hat es auch einige wichtige medizinische Vorteile. Es gibt eine gewisse Überschneidung bei den Erkrankungen, die man mit THC und CBD behandeln kann. THC kann unter anderem auch zur Behandlung bei folgenden Krankheiten vom Arzt verschrieben werden: Tourette, Multipler Sklerose, Rheuma, Krebs, HIV oder ADHS. 

Statue

Legalität der THC und CBD Produkte

Natürlich wird Delta-9-Tetrahydrocannabinol aufgrund seiner high machenden Wirkung anders behandelt als Cannabidiol, welches eben nicht psychoaktiv wirkt und nicht high macht. Daher teilt sich der regulatorische Bereich folgendermaßen auf:

THCCBD
fällt unter das Betäubungsmittelgesetz (BTMG) da psychoaktiv
unterliegt nicht dem BTMG
ist streng verschreibungspflichtig
steht zurzeit als funktionales Nahrungsergänzungsmittel auch dem Privatanwender als Gesundheitsprodukt zur Verfügung
auf rein medizinisch-therapeutische Behandlung von Erkrankungen limitiert
enthält unter 0,2 % THC

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alles was mehr als 0,2 % THC enthält nur auf Rezept vom Arzt in einer Apotheke erhältlich ist. Marihuana ist in Deutschland weiterhin illegal. 

Cannabidiol ist legal und frei zu erwerben, zum Beispiel online bei einem zertifizierten Hersteller. Laut EU-Verordnung muss der THC Gehalt von CBD Produkten nachweislich unter 0,2 % liegen. 

Dennoch ist auch CBD nicht frei von Regeln und Bestimmungen, denn CBD steht als Arzneistoff auf einer Liste im Arzneimittelgesetz, was immer wieder zu Diskussionen bezüglich seiner freien Verfügbarkeit führt, die sicher noch nicht abgeschlossen sind. 

Was die Legalität von THC, CBD und Cannabis angeht, befindet sich nicht nur Deutschland in einer stetigen Veränderung. 

THC und CBD – Das Fazit

Beide Cannabinoide bieten große medizinische Vorteile, haben in ihren therapeutischen Anwendungen Gemeinsamkeiten und trotzdem in vielerlei Hinsicht große Unterschiede . 

Im Grunde geht es nicht darum, das eine zu verteufeln und das andere in den Himmel zu loben, sondern die Vorteiler beider Substanzen zu erkennen und sinnvoll zu nutzen. Letztendlich ist es abhängig davon, welche Beschwerden vorhanden sind und was man erreichen möchte. 

Momentan bietet CBD viele Möglichkeiten, ohne Rausch und Suchtpotential die Gesundheit und das Wohlbefinden zu unterstützen. Dennoch hat auch THC seine Berechtigung bei schwierigen o.g. Krankheitsbilder. 

Cannabis und seine vielen wertvollen Substanzen sind und bleiben also auf jeden Fall hochinteressant, obwohl es sicher noch viele Diskussionen sowohl bei Menschen als auch bei Institutionen diesbezüglich geben wird.